Der Morgen zeigt sich erneut in graue Wolken gehüllt. Nun, mittlerweile erwarte ich gar nichts anderes mehr. Wir machen einen Spaziergang am Vogelkap und sehen tatsächlich einige der niedlichen Pagageientaucher. Als nächstes unternehmen wir eine kleine Gletscherwanderung, aber wir kommen nicht weit. Das Gletscherende ist ordentlich getaut und die Brücke gesperrt. Also treten wir nur ein bisschen am Rand herum. Besonders schön sieht dieser Gletscher nicht aus. Er hat unter dem Ausbruch des Eiyafjallajoküll gelitten und ist schwarz ‚betufft‘. Immerhin zeigt sich ein Sonnenstrahl und bestätigt damit, dass sich über Gletschern stets ein Hochdruckgebiet hält. 🙂 Tatasächlich lagen die wenigen blauen Himmelsabschnitte, die wir in dieser Woche zu Gesicht bekommen haben, fast immer über einem Gletscher (oder dem Meer).
Mittags steht der Skógafoss auf dem Progamm, einer der höchsten Wasserfälle Islands. Wieder einmal ohne Sonne. Anschließend besichtigen wir das in der Nähe befindliche Heimatmuseum mit interessanten Exponaten zur Geschichte der Südküste. Der letzte Programmpunkt ist wieder ein Wasserfall: der Seljalandsfoss – einer der Gründe, weshalb ich diese Reise ausgewählt habe. Ich wollte unbedingt diesen Wasserfall sehen, der auf Fotos so toll aussieht und hinter dem man entlanggehen kann. Der Fall sieht wirklich großartig aus, obwohl es inzwischen angefangen hat zu regnen. Sieben Wasserfälle in sieben Tagen und nicht ein einziger mit Sonne – da kann man doch echt Depressionen kriegen! 😦
Es geht zurück nach Reykjavik. Mittlerweile gießt es in Strömen. Keiner hat große Lust zu einer Stadtbesichtigung. Ich gehe mit Uta shoppen und kaufe mir Mütze und Handschuhe (der nächste Winter kommt bestimmt).
Wir sind alle eher froh als traurig, als wir zum Flughafen fahren. Es war eine schöne Reise, auf der wir alle viel Spaß miteinander hatten, und Islands Landschaften sind auch bei schlechtem Wetter beeindruckend, doch uns fehlt einfach die Sonne! No sun, no fun! Trotzdem werde ich irgendwann wiederkommen.
Als Mitbringsel habe ich übrigens beutelweise Lakritze mit Schokolade gekauft. Außerdem Mütze und Handschuhe. Der nächste Winter kommt bestimmt. 🙂