Letzten Juni war ich im Lake District Wandern. Eine großartige Reise, wenn auch fast komplett verregnet – mit anderen Worten, wie von Nordengland erwartet. Aber ich hätte mir keine nettere und lustigere Reisegemeinschaft wünschen können und so störte uns der Regen überhaupt nicht.
Unsere Quartiere waren ausgesprochen feudal: alte Herrenhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In meinem ersten Zimmer in Monk Coniston hatte ich eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch, geradezu die Fleischwerdung eines Klischees: Ein von blühenden Rhododendren gesäumter, saftig grüner Rasenteppich, der sanft in Richtung Coniston Water abfiel (kaum ein See im Lake District heißt tatsächlich Lake).
An einem wieder einmal verregneten Nachmittag stellte ich mir in den beiden freien Stunden zwischen Wanderung und Dinner den Schreibtisch vors Fenster, kochte mir Tee und setzte mich an meinen Laptop.
Ich fühlte mich wie Beatrix Potter und William Wordsworth in Personalunion – beide im Lake District ansässig und verehrt. Habt ihr Peter Rabbit auf meinem Schreibtisch erkannt?
Von den englischen Schriftstellergrößen beseelt, schrieb ich das letzte Kapitel von „Nixenherz“. Da konnte doch gar nichts mehr schiefgehen.
Die Aussicht werde ich nie vergessen. Zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter war sie einfach traumhaft. Ich glaube, ich durfte kaum jemals eine schönere Aussicht genießen. Wahrhaftig wie aus einer anderen Welt.
Peter Rabbit fühlt sich inzwischen bei mir zu Hause wohl, doch manchmal vermisst er den Lake District – und ich auch.
Bestimmt! In Deutschland gibt auch hübsche einsame Fleckchen. 🙂
Das sieht dort wirklich traumhaft aus! Ich hoffe, vielleicht demnächst so ein kleines Schreibidyll im Norden Deutschlands zu entdecken – mal sehen, ob ich fündig werde^^
Liebe Grüße, Alex