Dieses Jahr war wie kaum eines zuvor. Ich hatte gedacht, 2020, das klingt so rund, das wird bestimmt ein Jahr mit vielen besonderen Momenten, die in Erinnerung bleiben. So war es auch. Diese Jahr wird lange, lange in Erinnerung bleiben, nur aus ganz anderen Gründen, als ich erwartet hatte. Wenn mir jemand eine Pandemie prophezeit hätte, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Da hätte ich eher mit einem weiteren Krieg gerechnet. Die Welt ist eben unberechenbar. Hoffen wir, dass wir daraus lernen und sich am Ende etwas Gutes entwickelt.
Persönlich kann ich mich über das Jahr allerdings nicht beklagen. Es hat mir gutgetan, einige Gänge runterschalten zu dürfen, und mein Rücken hat es sehr begrüßt, dass ich nicht so viel in den Schlössern stehen musste, denn von zwölf Monaten habe ich nur sechs gearbeitet. Kurz vor dem ersten Lockdown war ich mit einer Freundin noch in Wien; das waren wunderbare Tage, die ich sehr genossen habe.
Auch in schriftstellerischer Hinsicht war es ein produktives Jahr: Zum Herbstbeginn konnte ich endlich „Der gespaltene Prinz“ in die Welt entlassen und daneben sind mehrere Kurzgeschichten entstanden. Eine könnt ihr in der diesjährigen Bloody-Qindie-Anthologie „Dorf-Idyll“ nachlesen.
Anfang Oktober ist mein Vater gestorben. Er war seit Jahren dement und zuletzt bettlägerig, so dass der Tod für ihn eine Erlösung war. Ich habe ihn im November auf der Schwäbischen Alb, die für mich zweite Heimat ist, beigesetzt und tatsächlich fühle ich mich ihm jetzt wieder näher als in seinem letzten Lebensjahr, wo ich ihn in dieser Welt nicht mehr erreichen konnte. Meine Mutter hatte vor zwei Wochen einen zweiten Schlaganfall und sich nun auch noch mit Covid-19 infiziert. Bisher geht es ihr ganz gut, aber ich habe keine Ahnung, was die nächsten Tage bringen werden. Ich wünsche ihr einfach, dass sie – egal, was geschieht – nicht leiden muss. Es schmerzt mich nur, dass ich sie nicht besuchen darf.

Trotzdem freue ich mich auf Weihnachten und blicke voll Zuversicht ins neue Jahr. Ich plane einen neuen Roman – diesmal ohne fantastische Elemente. Das ist wohl auch der Grund, warum der Plot hakt. Ich muss mich erst mal an ein neues Genre gewöhnen. Aber das wird schon.
Ich wünsche uns frohe, geruhsame und besinnliche Feiertage und im neuen Jahr die Rückkehr zur einer gewissen Normalität! Wobei – was ist schon normal?
Danke!
Bei mir soll es eine Familiengeschichte mit Thrillerelementen werden. Dir auch viel Erfolg. Wir schaffen das. Bin gespannt, wessen Plot zuerst steht. 😉
Zuerst mal deiner Frau Mama alles Gute.
Witzigerweise versuche ich auch grade einen Roman ohne Fantasy. Irgendwie muss ich mit dem Corona-Ding fertigwerden, und da bot sich Fiktion über queere Singles irgendwie an. Bislang habe ich so was nur als Kurzgeschichte gemacht. Wir dürfen also gespannt sein …
Deinem Projekt damit auch viel Erfolg!