Heiß, heiß, heiß

Heute ist ein anstrengender Tag. Das Besichtigungsprogramm ist vollgepackt: Banteay Srei, Phnom Kulen und Beng Mealea. Unser Reiseleiter empfiehlt, uns ausnahmsweise mit Essen vom Frühstücksbuffet zu verproviantieren. Leichter gesagt als getan, wenn ständig ein Kellner in meine Richtung schaut. Mit Ach und Krach gelingt es mir, zwei gebutterte Scheiben matischiges Baguette und zwei kleine Bananen mitgehen zu lassen.

Wir halten kurz an einem Stand, der Palmzucker verkauft. Um die Zuckerpalmen anzuzapfen, turnen die Leute in luftiger Höhe auf leiterähnlichen Bambusgestellen herum. Der Syrup wird eingekocht und die abgekühlte Masse zu Rollen geformt, teilweise auch noch in Scheiben geschnitten, um Bonbons zu erhalten. Schmeckt gut, ein bisschen nach Karamel, und ist nicht so hart wie Zucker. Allerdings löst er sich im Tee nicht auf. Man muss ein kleines Stück abbeißen und dazu einen Schluck Tee trinken. Ich fülle meine Vorräte auf und leiste mir noch einen Pfannenwender aus Palmholz.

_MG_2922Den restlichen Bericht schreibe ich morgen. Gleich geht es zum Essen und ich muss erst mal meine Unterlagen sortieren. Wir wurden im Bus auf unserem Weg zum Phnom Kulen so durchgerüttelt, dass meine Notizen aussehen, als wäre ein betrunkener Gecko übers Papier getorkelt. Die Straße hat übrigens ein General gebaut, der für die Benutzung von jedem Touristen 20 Dollar kassiert. Moderne Wegelagerei nenne ich das! Die 20 Dollar müsste ich eigentlich bekommen, damit ich mir anschließend eine Massage leisten kann. Der Typ nimmt Geld, aber von wegen Straße, ha, ha. Die möchte ich nicht zur Regenzeit sehen.  Selbst jetzt sind die Schlaglöcher so tief, dass wir hinten einen Bandscheibenvorfall befürchten. Unser Reiseleiter hat schon Recht: Fernreisen sind preiswerter und bequemer, wenn man sie zu Hause vor dem Fernseher erlebt. 😉 Aber gelohnt hat sich die Strapaze immerhin.

Aber heiß war das heute wieder, bis 38 Grad. Man möchte am liebsten alle Stunde duschen. Das schreit am Abend geradezu nach einer Runde im Pool. Jetzt habe ich mir noch schnell die Haare gewaschen.

IMG_3521Nach dem Abendessen bummle ich mit Katrin, Ludwig, Conny und Ingo über den Alten Markt. Wir wollen noch ein paar Souveniers erstehen. Tatsächlich werde ich fündig. Zwar kein Affe und auch kein Hanuman, sondern mal wieder ein Buddha (mittlerweile der zehnte oder so), aber sein Gesicht spricht mich sofort an. Leider sind meine Dollar fast alle, aber Ingo hilft mir aus und ich gebe ihm das Geld in Euro wieder. Ihre eigene Währung, den Reel, nehmen die Khmer nicht, jedenfalls nicht in Siem Reap und der Umgebung von Angkor. Das Geld ist nichts wert, genau wie der laotische Kip. Die anderen beiden Paare kaufen auch jeder einen Buddha. Lustigerweise entscheiden wir uns alle für die gleiche Größe und Haltung (Geste der Lehre, glaube ich), so dass jetzt quasi drei Buddhabrüder in Berlin, Jena und Halle stehen. Das schweißt zusammen und nach unserer Rückfahrt mit der Motorrikscha nehmen wir im Hotel noch einen Absacker zu uns und resümieren die Reise. Wir stellen fest, dass wir uns eher der Verrückung als der Entrückung annähern und küren die drei prägenden und unvergesslichen Begriffe dieser Reise: Lingam, Kirtimukha und süüüß. Erklärung folgt. 🙂


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