Ich habe ja schon die drei prägenden Begriffe dieser Reise erwähnt. Mittlerweile wurde die Liste noch um zweit weitere Listen ergänzt. Damit haben wir jetzt eine allgemeine und zwei Speziallisten, nämlich:
- Lingam, Kirtimukha & süüüß
- Shiva, Vishnu & Indra
- Ziegel, Laterit & Sandstein
Von den Lingams oder Lingas habe ich schon an früherer Stelle gesprochen. Lingam und Yoni, symbolische Darstellungen von Penis und Vagina, die ursprünglich Teil eines Fruchtbarkeitskultes waren und später von den Shivaiten übernommen und mit Shiva und seiner Frau Parvati gleichgesetzt wurden (unpersönliche Darstellung des Götterpaares). Der Ausfluss des Yoni liegt immer Richtung Norden. Es wurde Milch, Wasser oder eine Mischung aus Wasser und Milch über den Lingam gegossen und im Yoni aufgefangen. Die durch die symbolische Ejakulation geheiligte Flüssigkeit wurde anschließend getrunken oder anderweitig verwendet. Lingams finden sich in jedem Shivatempel und in jeder Größe. In einem Tempel fanden wir sogar zwei Lingams in einer Yoni, woraufhin der Reiseleiter bemerkte: „Hierzu erübrigt sich jeder weitere Kommentar.“
Auch Kirtimukha, das Gesicht des Sieges, kennt ihr schon: der Dämon, der sich auf Befehl Shivas vor lauter Hunger selbst gefressen hat und für das Grünen der Natur zuständig ist, weshalb er mit Blütenranken dargestellt wird, die aus seinem Maul wachsen. Genau wie Lingam und Yoni darf auch Kirtimukha (oder Kala) in keinem Shivatempel fehlen. Wenn wir Hunger hatten, sagten wir irgendwann: Ich mache gleich den Kirtimukha.
Ja, und süüüß ist einfach süüüß. Als ich am Anfang der Reise eine kleine Katze sah, entfuhr mir unbedacht, wie einem das so passiert: Ach, wie süß. Von da an zog mich der Reiseleiter mit seiner unnachahmlichen Interpretation damit auf, dann zog ich ihn damit auf und schließlich wurde das einer der Stammkommentare in der Gruppe. Alles war einfach süüüß!
Die anderen beiden Listen erschließen sich beinahe von selbst: Shiva, Vishnu & Indra sind die Götter, die am häufigsten Erwähnung fanden, weil ihre Darstellungen in beinahe allen Tempeln vorkommen. Ziegel, Laterit & Sandstein, unser neues Mantra, sind die Baumaterialien, aus denen die Tempel der Khmer bestehen.
Wer diese Begriffe jetzt noch vergisst, ist selbst schuld!