Heute geht es in ösltiche Troodos-Gebirge, eine karge Berglandschaft mit steil aballenden Hängen. Die in engen Serpentinen verlaufende Straße bietet immer wieder atemberaubende Ausblicke. Die meisten Dörfer sind allerdings verlassen, weil es zu mühsam und unrentabel ist, die schroffen Hänge zu bewirtschaften. Außer Wein und Mandeln wachsen hier nur noch Tomaten und in guten Lagen Citrusfrüchte. Das so gut wie ausgestorbene Dorf Fikardou auf etwa 1.000 m Höhe ist quasi zum Museumsdorf umfunktioniert worden. Hier ist alles noch wie vor 100 Jahren, nicht eine Kelle Zement stört die Optik.
Sehenswert ist auch das Kloster Macheiras, in dem heute rund 40 Mönche leben, eine enorme Anzahl für Zypern. Viele von ihnen sind jung und alle widmen sich mit Hingabe ihrem Glauben und sozialen Projekten. So hat der frühere Abt, heute Erzbischof von Limassol, eine Entzugsklinik für drogenabhängige Jugendliche gegründet. Die Kirche des abgeschiedenen Klosters ist wunderschön im byzantinischen Stil ausgemalt.
Meze, die zweite
Wieder gibt es ein üppiges Mittagessen, obwohl Meze doch eigentlich ‚Häppchen‘ heißt. Wieder ist es lecker und wieder essen wir viel zu viel. Diesmal gibt es Fleischbällchen, gekochtes Schweinefleisch, gegrilltes Schweinefleisch, Huhn und Zicklein. Dazu Rotwein. Danach brauchen wir den zypriotischen Grappa und die süße Sünde findet im Magen auch noch irgendwo Platz. Eigentlich müssten wir jetzt zum nächsten Programmpunkt laufen, aber natürlich tun wir das nicht.
Der letzte Halt ist das hübsche Dorf Lefkara, das für die Weißstickerei der Frauen bekannt ist. Inzwischen sind es auch fast nur noch die Älteren, die diese Handarbeitskunst ausüben.