Da meine Trilogie nach beinahe 1.200 Seiten kurz vor dem Abschluss steht, interessiert mich, was in euren Augen ein zufriedenstellendes Ende ausmacht. Generell gesehen, nicht unbedingt bezogen auf Inagi. Mögt ihr lieber ein glückliches oder trauriges Ende?
Ich persönlich bevorzuge zumindest bei Liebesgeschichten ein Happy End, obwohl ich zugebe, dass mir ein trauriges Ende länger im Gedächtnis haften bleibt. Das scheint auch nicht nur mir so zu gehen, denn warum sonst sind hauptsächlich unglückliche Liebespaare in die Literaturgeschichte eingegangen? 😉
Zugegeben kommt es immer auf die Geschichte an und manchmal ist ein glückliches Ende eben einfach nicht möglich. Dennoch hinterlässt ein trauriges Ende bei mir oft einen schalen Nachgeschmack. Dann schon lieber ein offenes Ende. Natürlich kann nicht jeder der Charaktere als Sieger hervorgehen und es können auch nicht alle überleben, aber wenn die Helden über Hunderte von Seiten von einem Abgrund in den nächsten gestoßen wurden, dann haben sie sich meiner Meinung nach ein bisschen Glück verdient. Die Wirklichkeit ist schon ungerecht genug, dann müssen es die Traumwelten nicht auch noch sein.
Was ist eure Meinung? Happy End oder Taschentuch? Oder egal, solange das Ende zur Geschichte passt?
Ich stimme Dir zu, Anja, dass ein trauriges Ende besser ist als ein unglaubwürdiges Happy End. Ich kann mich auch durchaus mit einem traurigen Ende arrangieren, wenn es zur Geschichte passt. Wer würde wollen, dass Romeo und Julia überlebt hätten? 😉 Apropos: ich komme besser damit klar, wenn bei Liebesgeschichten am Ende beide tot sind, wenn sie schon nicht beide leben können. Ganz fürchterlich sind in der Tat unnötig traurige Enden, weil ich mich dann frage: Wozu das alles? Gerade Fantasy liest man ja doch auch, um der realen Welt mit all ihrer Ungerechtigkeit zu entfliehen. Jedenfalls geht es mir so. Deshalb erwarte ich in der Fantasyliteratur und selbst bei Dystopien eher ein gutes Ende als bei einem Roman, der keine Fantasy-Elemente enhält.
Ich werde natürlich versuchen, Inagi so enden zu lassen, dass meine Leser nicht enttäuscht sind, denn, wie Reinhard sagt, wünsche ich mir das selbst von einem guten Buch auch. Ich möchte eine Geschichte mit dem Gefühl beiseitelegen, dass sie von vorn bis hinten in sich schlüssig und glaubwürdig war.
Ich habe die Frage nach dem Ende übrigens auch in der Gruppe Fantasy Writers auf LinkedIn gestellt. Wer Interesse hat, kann hier die Antworten nachlesen: https://www.linkedin.com/grp/post/3850049-6015846094024507395
Also ich liebe wenn eine Geschichte so ausgeht, das der Hauptdarsteller so gut wie möglich irgendwie zufrieden wird, und ich als Leser nicht enttäuscht werde das ganze gelesen zu haben. Wenn mal ein liebgewonnener Charakter stirbt ist das nur Menschlich, aber dann sollte sich ein anderer dafür einstellen.
Huhu,
für mich ist das wichtigste, dass sich ein Ende gut in die Geschichte fügt. Die Figuren sind meist keine Superhelden, sodass auch mal jemand sterben darf. Und das Leben ist nicht immer nur schön. Ein Happy End kann genauso bewegen wie ein trauriges Ende – genau genommen kann auch ein Happy End das Taschentuch erzwingen 😉
Was ich aber gar nicht mag, sind erzwungene Happy Ends, wo auf Biegen und Brechen am Ende noch alles gut werden muss, totgeglaubte auferstehen oder dergleichen. Es muss realistisch bleiben und zum Rest passen. bestes Beispiel, wie toll auch traurige Enden sein können, ist immer wieder Nicholas Sparks – zumindest in den älteren Büchern („Zeit im Wind“ und ich glaube „das Leuchten der Stille“ hatte so ein trauriges Ende, was im Film dann völlig verhunzt wurde), die neueren Sachen kenne ich nicht.
Und dann gibt es Enden, die wohl traurig sein sollen, aber einfach nur lächerlich wirken, wenn einen Figur, die 3 Bücher lang alles geschafft hat, plötzlich unnötigerweise sterben muss… ich sage jetzt nicht, welches Buch ich da im Kopf habe 😉
Aber ein perfektes Beispiel für ein richtig tolles Ende ist die Legend-Trilogie. Traurig und schön und offen und lässt den Leser hoffen…
Nun bin ich auf dein Ende gespannt 😉
LG anja