Letztes Wochenende war ich auf der alle zwei Jahre stattfindenden FaRK und damit zum ersten Mal auf einer Convention (das nicht-öffentliche Fest der Fantasie von Follow Ende Juli in Obernkirchen, auf dem ich gelesen habe, nicht eingerechnet). Dafür ist meine Autorenfreundin Rebecca Timm verantwortlich. Sie war für die Agentur Ashera, bei der sie unter Vertrag ist, vor Ort und hat mich mitgeschleppt. Wir berichten im Wechsel von unseren Erlebnissen. Hier kommt der erste Tag, verfasst von Rebecca:
„So viel gesehen, so viel erlebt und so viel zu berichten, dabei haben wir den angeblich besten Teil, die Eröffnungsparty am Freitag, verpasst. Da sind wir noch durch Saarbrücken geschlendert. Die Stadt hat uns ein wenig betrübt zurückgelassen. Einerseits voller Leben und anderseits leer und ausgehungert. Die alten Stadtteile waren wie leergefegt und verwaiste Geschäfte reihten sich an stille Plätze. Die neue Stadt bot dafür eine wunderschöne Kulisse an der Saar mit schillernden Geschäften und jungen Menschen. Niemand wirkte betrübt, unglücklich oder wütend. Wenn das die Stimmung im Saarland ist, könnte ich mich hier sehr wohl fühlen.
Ein Park hat uns dann noch verzaubert. Rosen, Denkmäler, Geschichte und sogar eine Wasserorgel hat der Deutsch-Französische Park zu bieten. Wir wanderten den rostgefärbten Wasserlauf entlang, genossen den Rosenduft und konnten barfuß im Gras laufen – perfekt.
Dann endlich ging es Richtung Rheinland-Pfalz, denn wir durften bei einer lieben Autoren-Kollegin unterkommen, Annika Dick. Also ging es rauf und runter aufs Land, denn der Weg dorthin glich einer Achterbahnfahrt. Wer hier aufwächst und Auto fährt, kommt in jedem Bergdorf der Welt zurecht. Von Magenflattern bis hin zu „Hier kann doch kein Mensch 100 h/km fahren, ohne in den Abgrund zu stürzen“ war alles dabei. Offensichtlich sind die Einheimischen grandiose Fahrkünstler, denn auch hundertachtzig Gradkurven darf man offiziell mit hundert Sachen nehmen. Womöglich gibt es inzwischen einen Reiseführer für Wagemutige, die sich mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit auf die Straßen wagen?
Angekommen im beschaulichen Desloch wurden wir von Annika sehr herzlich empfangen, dabei hatten wir uns noch nie persönlich gesehen. Manche Menschen fühlen sich gut an, von Anfang an.
Danach hatten wir die grandiose Idee Spazieren zu gehen. Herrje, die Steigung sah im Auto viel harmloser aus. Unsere Autorinfreundin war gut zu Fuß und wir folgten brav. Belohnt wurden wir mit einem Ausblick, denn wir Städter nur von hübschen Postkarten kennen, und absoluter Ruhe. Dort ein paar Tage zu verbringen, heißt wirklich abzuschalten. Als hätte jemand die Pause-Taste im Leben gedrückt.
Am Abend holten wir einen weiteren Autor vom Bahnhof ab, Florian Hilleberg. Obwohl auch ihn weder Annika noch wir persönlich kannten, glich das Treffen einem Wiedersehen alter Freunde. Wir überfielen den nächstgelegenen Italiener und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Zuhause angekommen, zückte Annika die Spielesammlung und es wurde ein laaaanger Abend – Radler, lachen und viele Gespräch inklusive. Gerne hätten wir die Nacht durchgemacht, doch der nächste Morgen sollte früh beginnen, daher war um 2 Uhr dann doch Schluss.“