Anfang März erscheint mein Spielbuch „Jagd auf den Seelenfänger“. Ein interaktives Abenteuer, in dem du als Leser bzw. Leserin die Rolle der Heldin übernimmst. Deine Aufgabe: Hofmagier Mogreb daran zu hindern, die Seelen der Einwohner Lerodas mit Hilfe eines magischen Kristalls, „Seelenfängers“ genannt, zu versklaven und die Herrschaft an sich zu reißen. Es ist ab 12 Jahren geeignet, aber auch Erwachsene dürften ihren Spaß daran haben.
Leider kann ich es nun doch nicht wie geplant auf der Leipziger Buchmesse vorstellen, da diese zum dritten Mal in Folge abgesagt ist. Damit ist das Spielbuch nach „Der gespaltene Prinz“ mein zweites Buch, dessen Erscheinen von Corona überschattet wird. Aber was soll man machen?
Das Buch hat einen langen Weg hinter sich – einen sehr langen. Den ersten Entwurf, damals unter dem Titel „Die Tempel von Koos“, schrieb ich vor über dreißig Jahren, als ich noch zur Schule ging. Handschriftlich mit Füller, einige Passagen mit der elektrischen Schreibmaschine. Einige Jahre später übertrug ich das Manuskript mit Hilfe eines Studenten der TU, eines Scanners und eines Umwandlungsprogramms in den Computer – mit so vielen Fehlern, weil das Programm die Buchstaben nicht erkannte, dass es wahrscheinlich genauso schnell gegangen wäre, alles neu zu schreiben.
Das habe ich zehn Jahre später auch getan, weil die Geschichte doch einige Defizite hatte. Außerdem fertigte ich Illustrationen und eine neue Landkarte an. Diese Version hätte ich beinahe bei einem Verlag untergebracht; im letzten Moment scheiterte die Annahme aber doch. Inzwischen hatten Computerspiele den Markt übernommen und ich legte mein Projekt auf Eis.
Wiederum zehn Jahre später versuchte ich das Spielbuch in ein eBook mit anklickbaren Verweisen umzuwandeln – mit mäßigem Ergebnis. Die Links funktionierten einfach nicht zuverlässig.
Das erfolgreiche Konzept der Escape-Spiele leitete ein Revival der Spielbücher ein – zumindest ist das mein Eindruck, vielleicht waren sie aber auch nie vom Markt verschwunden. Jedenfalls habe ich meine Geschichte noch einmal gründlich überarbeitet, einige Passagen umgestellt bzw. neu geschrieben, zusätzliche Rätsel und Illustrationen eingefügt, das Buch neu gesetzt und ihm zuletzt einen zugkräftigeren Titel und ein zeitgemäßiges Cover verpasst.
Ihr seht also, dieses Buchbaby, mein allererstes Buchprojekt überhaupt, ist eine Herzensangelegenheit. Umso mehr freue ich mich, es endlich in die Welt zu entlassen. Als Taschenbuch wird es in jeder Buchhandlung erhältlich sein. Auf eine eBook-Version musste ich aus genannten Gründen leider verzichten.