Heute geht es zur nördlich von Bangkok gelegenen königlichen Sommerresidenz Bang Pha In. Die Anlage ist weitgehend im westlichen Stil gestaltet mit Ausnahme des chinesischen Pavillons. Damals begann Thailand (oder damals noch Siam) unter König Rama IV. (Vater Ramas V., bekannt aus ‚The King and I‘), sich dem Westen zu öffnen, weil verkrustete Strukturen die Weiterentwicklung des Landes zunehmend hemmten.
Unter anderem war die königliche Familie früher in vielen asiatischen Ländern sakrosankt, d.h. man durfte die Mitglieder nicht anschauen und schon gar nicht berühren. Nachdem deswegen die Frau und die Kinder eines thailändischen Herrschers (Ramas VII.?) ertrunken waren, weil niemand es wagte, sie zu retten, wurde dieses Verbot in Thailand aufgehoben. Es gibt übrigens einen Anime, der dieses Thema aufgreift, aber mir fällt leider gerade der Name nicht ein (zu Hause habe ich aber die DVD und kann den Titel nachtragen).
Mit einem kleinen Schnellboot fahren wir auf dem Chao Praya weiter Richtung Norden nach Ayutthaya. Unterwegs essen wir in einem Restaurant am Fluss. Das Huhn mit Cashew ist so gut, dass ich wieder mehr esse, als ich wollte.
Ayutthaya war vierhundert Jahre lang Hauptstadt von Siam, bis sie 1767 von den Burmesen zerstört wurde. Eindrucksvolle Ruinen zeugen noch heute von der ehemaligen Pracht der Anlagen. Besonders beliebt als Fotomotiv ist ein von Luftwurzeln umklammerter, steinerner Buddhakopf. Glücklicherweise besichtigen wir die Ruinen, bevor wir ins Hotel fahren, weil ein Gewitter angesagt ist. Unser Karma ist gut genug: wir schaffen alle wichtigen Punkte vor dem Regen, sehen sogar noche einige Elefanten und erreichen mit den ersten Tropfen den Bus. Jetzt kann es von mir aus die ganze Nacht regnen, solange morgen wieder schönes Wetter ist.
Mein Zimmer im Hotel ist riesig. Ein großes Wohn-/ Esszimmer mit Kitchenette, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder – und das alles für mich allein! Ich sehe mich vor das Luxusproblem gestellt, ob ich das Schlafzimmer mit dem Doppelbett oder mit den beiden Einzelbetten wählen soll. Ich entscheide mich für das Doppelbett, weil das Bad gleich nebenan ist und ich nicht erst durchs Wohnzimmer laufen muss. 🙂 Da ist doch der Einzelzimmerzuschlag ausnahmsweise gut investiert. So etwas möchte ich mal in Europa erleben.