Ich liebe das Überarbeiten. Das macht mir fast noch mehr Spaß als das Schreiben und es kann ihm in der Tat etwas Sinnliches anhaften. Ich muss nur aufpassen, dass ich ein Ende finde.
__________________ ein buch wie kings turm
Die Überarbeitung eines Manuskriptes ist auf gewisse Weise – so scheint mir – wichtiger als das Schreiben selbst. Denn erst mit dieser Heckenschere aus Kürzungen, Austauschen von Dopplungen, Plotstraffung oder einfach der Eliminierung von Fehlern wird aus einem Kraut-und-Rüben-Gewächs eine herrlich blühende Pflanze.
Einer meiner liebsten Ratschläge in dieser Hinsicht stammt direkt vom großen Meister: Laut Eckermann ließ der 81-jährige Goethe im Februar 1831 das Manuskript zu seinem Faust II binden,
“… damit es mir als eine sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden vierten Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, daß das Fertige anlocket und reizet, um das zu vollenden, was noch zu tun sei. Es liegt in solchen sinnlichen Dingen mehr als man denkt, und man muß dem Geistigen mit allerlei Künsten zu Hülfe kommen.”
Ich kann nur sagen: Dieser Trick funktioniert hervorragend. Wenn ich ein Manuskript fertig habe, lasse…
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Danke fürs Rebloggen. Und ja: Kein Ende zu finden, das ist wirklich die Gefahr bei dieser speziellen sinnlichen Übung 🙂